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Nieuchwytne

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Mieczysław Jastrun
Begräbnis

Der Sarg – ein Ofen, Feuer und Staub,
Ein Deckel aus Luft, so klar, so leer,
Und Rauch aus Fleisch, einst warm, einst glaub’,
Entschwand im Schornstein der Zeit – verzehrt.

Wie sollen wir deinen Tod nun ehren,
Wie folgen wir deinem letzten Gang?
Ein Häufchen Asche – ohne Begehren,
Schwebt zwischen Himmel und Erde bang.

Wie legen wir einen grünen Kranz
Auf ein Grab, das nirgends besteht?
Eine Arche, fortgerissen im Glanz
Des Feuers, das der Feind gesät.

Kein Kanonendonner senkt sich sacht,
Kein Sarg in der Erde seinen Raum fand,
Nur eine Säule aus Luft erwacht
Und trägt deinen Tod ins Sonnenland.

Und Stille wächst – gewaltig, schwer,
Wie eine Fahne, vom Krieg zertreten,
Im Rauch, der erstickt, in Schreien umher,
In Stimmen, am Kreuz zum Schweigen getreten.

Kamila J Gruss